Test-Test-1-2-1-2: goldene Milch

Montag, 30. Oktober 2017


Ich weiß nicht, wie oft mir die goldene Milch schon über den Weg gelaufen ist - gefühlt ständig. Miss Boulette brachte mit ihrem gewohnt fundierten Beitrag zur Kurkuma-Milch das Fass zum Überlaufen, so dass ich von bloßer Neugier endlich zur Tat geschritten bin. Auch ihr Link zur 1aKitchen gefiel mir sofort.

Wir trinken die Milch nun täglich seit einer Woche und die Bilanz dazu ist denkbar schlicht: es macht ein sehr angenehmes, wohligliches Bauchgefühl. Sie schmeckt gut, nicht irgendwie sensationell gut, sondern einfach gut. Und viel mehr kann ich dazu auch gar nicht sagen. Eigentlich nehme ich das Getränk mehr wie Medizin. Es wird der goldene Milch, beziehungsweise Kurkuma, ja eine nahezu fantastische Wirkung nachgesagt. So wird sie als altes ayurvedisches Hausmittel eingesetzt gegen aufkommende Erkältungen, sowie gegen Magenverstimmungen, sie soll die Leberfunktion anregen und antioxidativ wirken - bref: das sonnengelb-glizzernde Warmgetränk scheint ein heilender Zaubertrank.

Mir kommt dazu meine Oma in den Sinn. Sie brühte sich selbstfürsorglich täglich einen anderen Heilkräutertee auf: montags etwas fürs Herz, dienstag für die Abwehrkräfte, mittwochs gegen Arthrose undsoweiter. Jahrelang. Dabei sagte sie mit dem Brustton der Überzeugung: *Tee hat Langzeitwirkung*. Und irgendwie gebe ich ihr da einfach recht. Das gilt wohl für sämtliche Allopathie. Oder gar für alles, was nachhaltig Effekte machen soll. Ein einziges gutes Essen macht noch keine große Wirkung, aber meistens anständig essen schon mehr. Ein mal Sport machen... naja, ihr wißt, was ich meine. Und genau das probieren wir jetzt über eine dauernde Weile mit der Kurkuma-Milch aus. Ich habe das Rezept komplett von den beiden übernommen, würde mich aber auch über ein bewährtes Rezept für eine goldene Milch mit frischem Kurkuma freuen - den bietet mein Bio-Laden sehr zuverlässig an.

Und bei *Gold* denke ich übrigens ebenfalls an Ninas zauberhaften Online-Laden! Was finden sich dort hübsche Sachen...


Zutaten 2 Tassen:

2 Tassen Mandelmilch *
1 TL Kurkuma-Paste
2 Umdrehungen mit der Pfeffermühle
1 Pr Zimt
1 Pr Kardamom
1 TL Honig
1 TL Haselnussöl (Leinöl)

Zubereitung:

Kurkuma-Paste: Grundrezept
Eine Viertel Tasse gemahlenes Kurkuma und eine halbe Tasse Wasser mischen und bei mittlerer Hitze für einige Minuten zu einer Paste köcheln lassen, dabei mit einem Holzlöffel ständig rühren. Etwas Wasser beigeben, falls die Konsistenz zu fest wird, die Paste sollte dicklich, aber nicht fest sein. (selbstredend: Kurkuma wie Wasser sollten von guter Qualität sein)


Auf zwei Tassen den Honig und das Öl verteilen. Den Rest der Zutaten (Milch, Kurkuma, Gewürze) erhitzen bis die Milch anfängt zu dampfen, dann in dünnem Strahl in die Tassen gießen und sofort umrühren. Schlückchenweise genießen.

*Anmerkung m: schmeckt uns auch mit Kokosmilch oder Hafermilch, mit einem Schluck frischen Orangensaft, etwas Ingwer oder Leinöl. Ich freue mich schon darauf, die goldene Milch Richtung Yogi-Tee zu trimmen mit einem Spritzer Chai-Sirup, das nun zum nahenden Advent auf der To-Do-Liste steht.

Wer nicht - Kartoffel-Kürbis-Karottenauflauf mit Mangold

Sonntag, 29. Oktober 2017


Grundeigentlich bin ich kein Fan davon, weltweit losgetretene Wellen mitzusurfen. Doch das Thema *sexuelle Belästigung*, das durch die Geschichten rund um Harvey Weinstein Öffentlichkeit bekam, nehme ich als Ausnahme wie viele andere Frauen, die darauf unter dem #me too reagieren.

Ich finde diese Debatte sehr begrüßenswert, weil dadurch Licht in eine dunkle, verschwiegene Ecke geworfen wird. Und ich möchte behaupten, dass es wenig Frauen gibt, die eine sexuelle Belästigung am Arbeitplatz noch nie erlebt haben. Macht an  ausgelieferten Untergebenen zu missbrauen, ist wohl so alt wie die Menschheitsgeschichte. Abgrundtief finster wird es beim Thema sexueller Missbrauch innerhalb der Familie - und wer kennt selbst dazu keine Geschichte aus eigenem Umfeld.

Erzähle ich also mein #me too. In dem kleinen Büro meines Profs hatte ich ein Termin zur Besprechung meiner Hausarbeit, als ich währenddessen auf ein Mal seine Hand auf meinem Oberschenkel hatte. Seine übermäßige Neigung zum Alkohol sprang ihm dabei nur so aus seinem sonnenbrandroten Gesicht. Ich kürzte meine Fragen drastisch und schaute, dass ich wieder aus diesem Zimmer kam. Als ich mir bei einer Kommelitonin Luft verschaffte, antworte sie mir, jaha, der wäre bekannt als Grabscher.

Ein anderer Prof zwinkerte mir wochenlang vor allen andern zweideutig anzüglich zu - was aber mehr Missgunst und Neid bei meinen Mitstudentinnen verursachte, als dass ich bei ihnen hätte Rückhalt finden können. Sie wären selbst alle gerne angebaggert worden - im Gegensatz zu mir. Ich war erleichtert, als das Interesse (nach meiner beharrlichen Ignoranz) auf eine andere (sehr bereitwillige) Studentin überging. Man darf in dieser Debatte auch nicht vergessen, dass es nicht wenig Frauen gibt, die Sexualität als Karriereleiter gebrauchen.

Die übelste Geschichte allerdings geschah während meiner Ausbildung. Ich wurde von einem Vorgesetzten massiv unter Druck gesetzt. Und zwar nicht körperlich sondern psychisch. Lange schützte mich meine Naivität: mir war schlicht nicht bewußt, worum es ging. Bis ich mich derart bedrängt fühlte, dass ich mich unmissverständlich verweigerte - worauf er meine Ausbildung niederlegte. Mein Glück war, dass ich von einem Kollegen aufgefangen wurde.

Wirklich, ich verstehe alle Frauen, die aus Angst um ihre Existenz, mehr zulassen, wie in *freier Wildbahn*. Sich massiv dagegen zu stellen, geht ja direkt mit Konsequenzen einher, mit Existenz bedrohenden Konsequenzen: dem Verlust des Arbeitsplatzes. Und dann beweise mal, dass du als Frau keinerlei Signale gesendet hast. Dafür brauchst du jemanden, der dir glaubt. Dir, der du in diesem Spiel in aller Regel das kleinste Rädchen im Getriebe ausmachst, genau das, auf das der Betrieb am allerleichtesten verzichten kann. Wenn du in solch einer Situation als Frau Haltung zeigen willst, dann musst du den Preis dafür ganz alleine bezahlen - das ist meine Erfahrung.

Ich bleibe dabei (so wie ich es bei Inès in den Kommentaren zum Thema Straßen-Anmache  laut machte), dass das übergeordnete Thema zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (oder eben auf der Straße) die guten Manieren sind, das gute Benimm, das grundsätzliche, respektvolle Miteinander.

*Durch das, was wir Betragen und gute Sitte nennen, soll das erreicht werden, was außerdem nur durch Gewalt, oder noch nicht einmal durch Gewalt zu erreichen ist.
Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten.* (Goehte *Die Wahlverwandtschaften*)

Den sittlichen Gemüse-Auflauf bereitete ich aus Resten zu und neu geerntetem Gemüse - ein Allerlei-Gratin. Ein Stück Kürbis wartete darauf, verbraucht zu werden, zwei Karotten ebenfalls und das Grün der Roten Bete wollte ich nicht weg werfen. So entstand dieser Auflauf, der seine Verwandtschaft weder zu diesem Gericht noch zu jendem Pü verleugnen kann.

Zutaten 2-3P:

300g Kartoffeln
250g Kürbis
200g Karotten
1 Stich demi-sel-Butter
1/2 Orange, Saft davon
Salz, Pfeffer
2 Pr Zimt
1/4 TL Koriander

500g Mangold/ Rote Bete-Grün
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Schuß Rotwein
Harissa
Salz, Pfeffer
1 TL Honig
100ml Gemüsebrühe
Rapsöl

Olivenöl
1-2 EL Semmelbrösel

Zubereitung:

Kartoffeln schälen und klein schneiden, Kürbis ebenso, Karotten bürsten und klein schneiden. In Salzwasser aufsetzen und gar kochen (dauert ca. 15min). Abschütten und gut ausdampfen lassen. Das Gemüse zurück in den Topf geben. Den guten Stich Butter zufügen, den Orangensaft dazu pressen und mit dem Zauberstab fein pürieren. Würzen mit Salz, Pfeffer, Muskat, Zimt und Koriander.

Während das Gemüse kocht, Mangold und Rote Bete waschen. Blattgrün von Stielen trennen. Das Grün in kochendem Wasser zusammenfallen lassen (ca.5min) und dann blanchieren. Die Mangoldstiele putzen und gegebenenfalls von Stielfasern befreien. Dann die Stiele von Mangold und Rote Beete klein würfeln. Auch die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken.

Die Zwiebel in dem Rapsöl glasig dünsten, kurz vor Ende Knoblauch und Stiele zufügen. Beides weiter braten, dann mit einem Schuß Rotwein ablöschen und einreduzieren lassen. Honig dazu schmelzen lassen, Harissa zufügen, dann die Gemüsebrühe anschütten. Deckel auflegen und bei kleiner Hitze ca. 7min garen lassen. Mit einer kleinen Roux der Sauce etwas Bindung verleihen.

Eine Auflaufform fetten. Mangold-Rote-Bete-Gemüse hinein füllen. Das Pü darüber schichten und glatt streichen, mit Semmelbrösel bestreuen, etwas Olivemöl über alles träufeln und für ca. 15min im heißen Ofen bei 200° kurz gratinieren lassen.

Bei uns gab es dazu einen grünen Salat.

Regentanz: Vichyoisse - light

Freitag, 27. Oktober 2017


Die Lokalzeitung berichtet vermehrt aus Dörfern mit beschädigten Häusern. Die anhaltende Trockenheit führt dazu, dass der Grundwasserspiegel absinkt und das wiederum verursacht Risse in den Fassaden, weil sich die Häuser tiefer setzten.

So langsam lassen sich Wärme und endlos blauer Himmel nicht mehr ganz unbedarft genießen. Nach dem heißesten Sommer ever schließt sich nun der güldenste Herbst ever an. Unsere Nussfrau klagte: neben einer deutlich geringeren Ernte, wollten die Walnüsse nicht vom Baum fallen. Die grüne Umhüllung will einfach nicht aufplatzen (zu trocken), so dass die Nüsse vom Baum geschüttelt werden müssen, um anschließend von Hand von ihrem Mantel befreit zu werden. Sehr mühselig.

Aber zugegeben: zum Wandern herrschen ideale Bedingungen - vielleicht finde ich Gelegenheit euch zwei-drei Bilder von einigen Ausflügen durch die Natur zu zeigen. Denn auch das Laub bleibt länger an den Bäumen als üblich. Zum bloßen Schauen ein Traum. Mittlerweile allerdings habe ich jede Wetterunkerei eingestellt. Schon nach dem viel zu trockenen Frühjahr vohersagte ich von einem Sommermonat auf den nächsten ein Wetterdebakel - das sich nie einstellte. Trockenheit ausgenommen. Nun bin ich soweit, den Habib zum Bau einer Arche Noah zu überreden. Wenn wir all den Regen, der das ganze Jahr über fehlte, auf einen Schlag erhalten, dann werden wir sie brauchen. Oder wenn die Jahresdurchschnittstemperatur nur annäherend wieder erreicht werden soll, dann können wir uns auf einen sibirischen Winter gefasst machen. 

Gerade bereite ich uns gerne und häufig Suppen zu. Die heutige Suppe ist eigentlich eine klassische Vichyoisse - nur dass ich Milch und Sahne ersetzt habe durch Kokosmilch und sie warm servierte (klassisch wäre kalt). Also nicht mehr wirklich traditionell. Ich werde euch beide Varianten vorstellen, dann könnt ihr euch selbst entscheiden, welche euch mehr zusagt. Und ich merke sie mir schon mal für die Feiertage vor - sehr fein!


Zutaten 4P:

700g Lauch
2 Schalotte
1 Knoblauchzehe
250g Kartoffeln
500g Gemüsebrühe (evt. plus)*
150ml Kokosmilch*
1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer
Muskatnuss-Abrieb
1 Bund Schnittlauch
Olivenöl

Zubereitung:

 Die Schalotten würfeln, ebenso den Knoblauch. Den Lauch putzen, dabei das Dunkelgrün entfernen und den Rest halbieren und in 1cm große Stücke schneiden. Die Kartoffel schälen und in kleine Würfel schneiden.

Die Schalotte zusammen mit dem Lauch in einem Topf in dem Olivenöl (klassisch Butter) andünsten. Kartoffeln und Lorbeerblatt zufügen, die Gemüsebrühe sowie die Kokosmilch anschütten und in ca. 25min gar kochen. Dabei mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Das Lorbeerblatt entfernen, die Suppe pürieren und durch ein Sieb streichen und nochmals erwärmen - gegebenenfalls nachwürzen. Zum Servieren mit Schnittlauch-Röllchen bestreuen - bei uns gabs noch etwas Kokosmilch und (vergessen fürs Bild) etwas Leinöl.

*Anmerkung m: klassisch nimmt man ca. 400ml Gemüsebrühe und 350ml Milch. Die Sahne von etwa 150ml wird geschlagen und am Schluß untergehoben.



Ja, so langsam würde ich den Regen auch herbei tanzen, wenn ich es könnte. Oder singen. Aber auf mich hört ja keiner:




Fixstern: Kartoffelkuchen Pizza-Style

Dienstag, 24. Oktober 2017


Unser Bett gleicht einer Sternwarte - im Bett liegend wölbt sich um uns herum das Himmelszelt. Als ich gegen Morgen aufwachte, stand genau in Augenhöhe das Sternbild des Orion vor mir. Die drei Sterne der Jakobsleiter leuchteten ungewöhnlich hell. Ich veränderte meine Liebeposition nicht und starrte auf die funkelnden Sterne. So lange, bis mir die Augenlider wieder schwer wurden und zuklappten. Meine Gedanken trugen mich fort und als ich die Augen wieder aufschlug, war Orion aus meinem Blickfeld herausgewandert und die Erde in der Galaxie weiter geschwommen. *Dein Lied ist drehend wie das Sternengewölbe* denke ich Goethe nach. Mitten in der Dunkelheit umkreist mich der Weltraum.

Alles ist in Bewegung und ich reise auf der Erde durch Räume, die ich nicht ermessen kann. Ja, ich zerfalle ob der Größe, die sich vor mir entfaltet, ob der nicht zu fassenden Unendlichkeit zu einem Staubkorn. Wieviele Planeten glizzern in der Nacht vor meinen Augen? Der Mond, dessen Einfluß sich die Weltenmeere hier beugen müssen, selbst ihn vergessen wir spätestens tagsüber. Und wie steht es um all die andere Planeten?  Wieviele davon wirken mit ihrer Kraft auf uns - unbewußt - berühren uns mit ihren Strahlen? Wieviel Rhythmus geben sie vor?

Wie ausgeklügelt muß das Universum sein, dass wir nicht ständig mit irgendetwas oder untereinander zusammenstoßen. Was herrscht nur für eine unbegreifliche Ordung in den Sonnensystemen - das Gegenteil von Willkür. Unbeindruckt davon, dass es keinen Stillstand gibt und alles in unaufhörlicher Bewegung kreist. Wie unfasslich, oder?! Wer kann begreifen, was man mit den Augen mehr erahnt? Wer zweifelt in solchen Momenten nicht an der Begrenztheit seiner Erkenntnismöglichkeit, an der Begrenztheit dessen, was wir Intelligenz nennen, an der Begrenztheit von Worten, ja an der Begrenztheit des eigenen Mutes, die Gedanken weiter reichen zu lassen, als unser Verstand greifen kann... Wem im Angesicht des Himmelszeltes die Kinnlade noch nie nach unten gefallen ist, dem ist nicht zu helfen und der ist bestimmt nicht von meiner Art.

Dazu gibts erdende Hausmannskost - schließlich spielt hier die Musik. So sehr man den Kopf in die Sterne streckt, so muß man doch mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Dieser Kartoffelkuchen hat mich absolut überzeugt. Er schmeckt selbst kalt sehr gut und ist somit auch Buffet (Büro) geeignet. Außerdem kann man den Belag seinen Vorlieben anpassen. Eine runde Sache also.


Zutaten - Form 24cm Durchmesser :

500g Kartoffeln (m: festkochend)
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
30g Mehl (m: Dinkel 1050)
20g Haferflocken
2 Eier
1/2 Bund Petersilie, fein gehackt
1 TL Thymianblättchen
1 TL Oregano
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1 Paprika
150g Feta
3 EL geriebener Comté

Zubereitung:

Den Ofen auf 200° Umluft vorheizen.

Karoffeln grob reiben und ausdrücken. Die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln. Beides zuerst mit Mehl und Haferflocken dann mit den Eiern und den Kräutern (Petersilie, Thymian) vermengen. Mit Salz (nicht zu zaghaft), Pfeffer und Piment würzen.

Die Form fetten (besser mit Backpapier auslegen - bei meiner nicht nötig) und die Kartoffelmasse damit füllen, glatt streichen und dabei etwas fest drücken.

Die Paprika mit dem Sparschäler schälen, in Würfel schneiden und auf ebenso wie die confierten Kirschtomaten auf dem Kartoffelboden verteilen. Den gewürfelten Feta darüber streuen, gleichfalls den Comté. Mit Oregano würzen und etwas Olivenöl darüber träufeln.

Den Kartoffelkuchen ca. für 50-60 Minuten in den heißen Ofen schieben (m: die letzten 15min abgedeckt damit er nicht zu dunkel wird).

*Anmerkung m: Der Kartoffelkuchen paßt genauso gut auch in eine normale Kuchenform von 26cm Durchmesser - dann wird er lediglich flacher.


confierte Kirschtomaten habe ich portionsweise eingefroren - für Gelegenheiten wie diese.
Inspiration: CK-Kartoffelkuchen

angeworben: Apfelkuchen überhaupt und Apfel-Sandkuchen nach Lafer

Sonntag, 22. Oktober 2017


Kann man zu viele Apfelkuchen-Rezepte haben? NEIN - niemalsnie! Aber am Schluß gibt es auch solche Ungeheuerlichkeiten wie Menschen, die keine Äpfel mögen...

Äpfel habe ich immer - und damit meine ich wirklich immer - im Haus. Sie sind für mich (so wie für den Habib Bananen) ein absolutes Grundnahrungsmittel, und sie wachsen zum Greifen nahe vor unserer Haustür. Jeder Tag beginnt mit einem Apfel - ein obligates MUSS in meinem begleitenden Obstsalat zum Porridge. Wie wir alle wissen, reicht bereits ein Biss aus, um aus dem Paradies vertrieben zu werden und nach englischem Volksmund schrumpft ein täglicher Apfel den medizinischen Doktorgrad zur Überflüssigkeit. 

Der Verzehr von Äpfeln erfrischt den Atem, vitalisiert das Nervensystem, beugt der Hautalterung ebenso entgegen wie jedem Anzeichen von Burnout und last but not least fördern die Inhaltsstoffe von Äpfeln das Wachstum von Gehirnzellen. Schön wärs, oder? Ich schaue mir ja von der Werbung ab, dass in diesem Métier die Produktgrenzen willkürlich gesprengt werden dürfen. Schaut euch mal diese Canon-Werbung an. Oder? Was soll das bitte für eine Message sein? Dass ich in dunklem Regenwetter neben Pferden auf der Koppel herrennen kann?

Mit der Großmutter habe ich manchmal - wenn ich das Wochenende bei ihr verbrachte - fern geschaut. So laut, dass die Nachbarn gegenüber wußten, was lief (die Oma hörte nicht mehr so). Da drehte sie sich in einer Werbeunterbrechung zu mir und frage nach einem Spot: *Und was hat das mit Butter zu tun*. Das bleibt mir ewig

Meine absolute Lieblingswerbung ist ja aktuell diese hier: der Wimpern Booster - der *stärkt das natürliche Wachstum der Wimpern*. Wer glaubt solch einen Schwachsinn? Wer? Und was, wenn das nachher so richtig funktioniert? Wie in dem *Asterix und Obelix* in dem der Trank von Miraculix das Haarwachstum der Römer beschleunigt. Nachher muß ich mir aus meinen Wimpernhaaren einen Dutt machen... Kinder, nein, nein, das ist keine Produktinformation, das ist haltlose Werbung.

Bei diesem Apfelkuchen bin ich mir nicht sicher, ob das bereits ein Blog-Buster ist. Gibt man ihn ein in die Suchmaschine, dann hat es fast den Anschein - tja und dann bräuchte er überhaupt keine Vermittlung mehr. Meine Ausgangsmuße ist Kathi und spätestens als sie von *Lieblingsapfelkuchen* spricht, bin ich angeworben. Ich kann nur bestätigen: ein ausgesprochen feiner Apfelkuchen, der mir am nächsten Tag - wenn er durchgezogen ist und der Boden dabei dennoch knusprig bleibt - besonders gut schmeckt.

Verwendet habe ich mein Lieblingsgewürz für süße Stücke, das ich mir erstmalig beim Zupf-Schuedi zusammen mahlte, um anschließend unzählig darauf zurückzugriffen.

Zutaten - Springform Ø 20cm/ Brownieform 28x18cm:

Mürbeteig:
80g Butter, weich
30g Rohrzucker (zu Staubzucker gemahlen)
1 TL Gewürz-Pulver
150g Weizenmehl (m: T55)

Sandmasse:
2 Eier
Prise Salz
150g Butter, weich
120g Rohrzucker (m: mit Vanille)
1/2 Zitrone, Abrieb davon
150g Weizenmehl (m: T55)
1 TL Backpulver (m: Weinstein)

Belag:
4-5 Äpfel
25g Butter, weich
2 EL Rochzucker
eine handvoll Mandelblättchen

Zubereitung:

Den Backofen auf 180°C Ober-Unterhitze (160°C Umluft) vorheizen und eine Springform Ø 20cm oder eine Brownieform mit Backpapier auslegen.

Für den Mürbeteig Butter, Puderzucker, Gewürze und Mehl mit dem Knethaken oder per Hand zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in die Form geben und mit einem Löffel oder der Hand gleichmässig verteilen und glatt streichen. Die Form in den Kühlschrank geben.

Nun die Äpfel schälen, viertel, das Kerngehäuse entfernen. Die Oberseite mehrmals mit einem Messer fein einschneiden.

Für den Sandkuchen die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz aufschlagen, zur Seite stellen. Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, dann die Eigelbe nacheinander unterrühren. Ebenso die Zitronenzesten. Mehl und Backpulver vermengen und auf die Masse sieben, unterrühren. Nun ein Drittel des Eischnees per Hand unterrühren, den Rest vorsichtig unterheben. Die Form aus dem Kühlschrank holen und die Sandmasse auf dem Mürbeteigboden verteilen.

Die Äpfel nun gleichmässig auf der Sandmasse verteilen, leicht andrücken. Die Butter für den Belag zerlassen und die Äpfel damit bepinseln. Zucker über dem Kuchen verstreuen, optional auch die Mandelblättchen.

Den Kuchen im Ofen für etwa 45 min. backen, bis er goldbraun ist, Stäbchenprobe machen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und dann aus der Form holen. Auf einem Gitter komplett auskühlen lassen.

*Anmerkung m: Ich habe den Zucker in der Sandmasse etwas runtergekürzt - absolut süß genug für uns.



So viele Lieblinge. Auf meine Tarte Tatin bin ich besonders stolz, das wißt ihr. Aber auch die Tarte mit dem Lea-Linster-Karamell ist eine Bank, der Apfelkuchen mit Mohn zählt gar zu meinen meist geklicktesten Rezepten, und die Goldmarie-Variante mag ich auch sehr. Vier Rezepte sind mit meinem heißgeliebten Apfelmus - ihr seht: genug zu entdecken


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Herbstzenit: Crozets de Savoie

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Wenn die Farben im Herbst nicht mehr leuchtender werden können, genau dann zauselt der Wind die Laubkronen mit seinen ungestümen Händen dass die Blätter nur so stäuben. Schon wieder kommt mir mein literarisches Stilmittel Oxymoron in den Sinn mit seinem *bittersüßen Schmerz*, den niemand besser repräsentieren könnte wie der Herbst.

Die deutschen Expressionisten hätten sich dabei wohl mehr auf den Teil mit dem Schmerz konzentriert und in diesem goldenen Oktober bereits nach der Fäulnis und Verwesung geschnuppert, und die glühenden Blätter nur als lumpige Verkleidung für die nahenden, nackigen Baumgerippe gesehen. Diese morbide Sehnsucht und die Lust am Vergehen ist nicht meines - aber was weiß ich vom ersten Weltkrieg, der die Stimmung der Expressionisten Anfang des letzten Jahrhunderts so trübte.

Überhaupt: viele stimmt die Vergänglichkeit des Herbstes melancholisch. Grundeigentlich sollten wir es uns in diesem Gefühl heimelig machen - zumindest wenn wir Buddhas Worte nicht in den Wind schlagen. Der Buddhismus gründet in der Erfahrung der Vergänglichkeit aller Wesen. Alles, was wir Leben oder Dasein nennen, befindet sich in beständigem Fluß, unterliegt einem ewigen Wandel von Werden und Vergehen. Sich festzuhalten an dieser Vergänglichkeit geht mit Leiden einher. 

Sagt mein alltime-Favorite Goehte ja auch nicht anders: *Und so lange du das nicht hast, dieses Stirb und Werde, bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde*. Reden wir dabei nicht von Prozessen, denen wir genauso aus dem Weg gehen wollen wie dem Leiden? Der Bequemlichkeit und den Gewohnheiten zuliebe? Auch weil inneres Wachstum mit Wachstumsschmerzen einher gehen. Und könnt ihr euch noch an die Wachstumsschmerzen in der Kindheit erinnern?

Christian Morgenstern meinte dazu: *Höher als alles Vielwissen stelle ich die Selbstkontrolle, die absolute Skepsis gegen sich selbst.* Streng mit sich sein, sich ins Gebet zu nehmen, abends im Bett liegen und das Gewissen überprüfen, seine Gedanken, seine Meinungen, seine Taten genauer anschauen, sich versuchen zu verorten und dabei seine eigene Position und seinen Willen finden, die eigenen Grenzen ausloten. Erst dabei findet sich Akzeptanz samt ihrem Gegenpart. Und das alles ohne Selbstkasteiung. Wer findet heute noch Zeit für soetwas? Aber wie orientiert man sich sonst? Vielleicht bietet der Herbst Muse?


*Da schau' her* dachte ich mir, als mein Blick bei einer Packung Buchweizen-Nudeln aus dem Savoie - die höchstgelegene Landschaft Europas - hängenblieb. Wie spannend. Und bestimmt sehr gut selbst zu machen. Nachdem ich ein Mal zu oft mit französischen Rezepten auf die Schnauze gefallen bin, orientierte ich mich im deutschen Netz und wurde fündig: aus diesem Sarah Wiener Rezept und Aurélies Vorlage baute ich mir meine eigenen Crozets.

Zutaten 3-4P:

Crozets-Teig*
140g Buchweizenmehl
40g Weizenmehl (m: T65)
40g Hartweizenmehl
1 Ei
Salz
ca. 80ml heißes Wasser

Sauce
80g Beaufort-Käse
1 EL Crème fraîche
1 Stich Butter
1 guter Schuß Noilly Prat
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette

Zubereitung:

Aus den Zutaten für die Crozets einen homogenen, schwach klebenden Teig verkneten und 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

Den Teig auwellen (m: mit meiner Nudelmaschine Marcato - nicht zu dünn!) Dann zu Tagliatelle schneiden (m: ebenfalls mit der Nudelmaschine). Die Nudelstreifen 1 Stunde trocknen lassen. Dann die Teigstreifen  mit Hilfe eines großen Messers zu Crozets schneiden. Läßt man hier die Crozets nun vollständig trocknen, sind sie in einer Dose für mehrere Tage gut aufzubewahren).

Die Crozets in reichlich Salzwasser 20min kochen lassen.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man schüttet die Crozets ab, schreckt sie in kaltem Wasser ab und brät sie in Fett in einer Pfanne knusprig - und läßt dann Käse und alle restlichen Zutaten für die Käsesauce in die Pfanne zu den Crozets schmelzen. Oder man bereitet die Sauce getrennt, mischt die abgeschütteten Crozets unter und schiebt die Pfanne anschließend wie ein Gratin kurz in den Ofen.

So oder so schön, den die kleinen Buchweizen-Nudeln haben alle Voraussetzung schön knusprig zu werden. Ich habe mich hier für die Gratin-Variante entschieden.

*Anmerkung m: Das Machen der Crozets zieht sich ob der Warte/Trockenzeiten durchaus in die Länge. Nimmt man noch Kochzeit und Zeit zum Gratinieren hinzu, dann sogar sehr lange. Daher bietet es sich an, die Crozets bereits am Tag/ Abend zuvor zuzubereiten. 

Bei uns gab es begleitend dazu diesen Rote-Bete-Salat mit Apfel - eine super Kombi!

nachmittags auf dem Heimweg zu Fuße des Hausbergs

Ommm-Shanti-Brötchen zum WBD

Montag, 16. Oktober 2017

Bei Brötchen gilt mein Credo: je dunkler und kräftiger umso besser dabei so locker und leicht wie möglich. Die Umsetzung davon hat dieses Mal besonders gut hingehauen (eigentlich gilt: je helleres Mehl umso luftiger) - ich war ja kurz davor, sie deshalb Oxymoron-Brötchen zu nennen. Ihr wißt schon, dieses weißer Rappe-Dingens, weil ich hier nahezu zwei Gegensätze ineinander verschlungen habe wie eine echte Koriphäe! Hey, volle! Doch, ich bin ja oft auch am Kritteln mit meiner Backware aber diese fluffigen Dinkelbrötchen mit einer Prise Roggen, etwas Kefir und Chia, die lobe ich ganz schamlos.

World Bread Day, October 16, 2017Dann habe ich mich umentschieden. Oxymoron-Brötchen, dass kann sich am Schluß doch kein Mensch merken und meine brillianten Brötchen wären in der Senke verschwunden. Also sollte der Chia namensgebend dienen. Hä? Wie jetzt? Fragt ihr euch. Gelle, und so ein bißchen verklausuliert scheint es wohl. Aber ihr müßt die ganze Geschichte kennen.

Anfangs nämlich, als der neue Stern *Superfood Chia* auf einen Schlag nicht nur in aller Munde war, sondern gleichzeitig in jedem Bioladen-Regal stand, las ich mit den Augen drüberhuschend  - und Mach der Gewohnheit - einfach immer Chai. Eben wie der Gewürze-Tee. Typischer Fall von Buchstabendreher. Aber, habe ich es mir dann schön zurecht gelegt, dass doch so oder so - egal wo das i steht - beide diese gewisse, exotische Shanti-Athmo ausdünsten. Jetzt kommt - das findet ihr doch auch!?! Und wenn diese Brötchen jetzt nicht ORIGINAL die gleiche Wirkung haben, dann fresse ich einen Besenstiel. Nicht.

Brot-und Brötchenrezepte, die mir Freude machen, hebe ich mir gerne für den World Bread Day auf - ein Event, das Zorra jährlich ausrichtet und an dem ich seit Bloggründung teilnehme. Weil diese Rezepte alle irgendwie besonders sind, sei es die Miche von dem Freibäcker Arnd Erbel oder die Kastanienbrötchen - um nur zwei rauszupicken - sie lohnen sich alle!

Zutaten 9 Brötchen - ca.14 Stunden Reifezeit:

Sauerteig:
100g Dinkel 1050
100g Wasser
10g W-ASG (aufgefrischt)

Chia - ca. 10 Stunden quellen lassen:
35g Chia-Samen
100g Wasser

Hauptteig:
Sauerteig
200g Dinkel-Vollkorn
60g Roggen-Vollkorn
200g Dinkel 630
70g Dinkel 1050
14g Salz
6g Hefe
200g Kefir
ca. 150g Wasser (evt. plus bis 70ml) 

Mohn zum Wälzen

Zubereitung:

Sauerteig und Chiasamen rechtzeitig ansetzen.

Alle Zutaten (außer etwa 50g Wasser) zusammenfügen und ca. 3min kneten. 15min ruhen lassen und weitere 3min kneten, dabei das restliche Wasser schluckweise zufügen. Den Teig in eine geölte Schüssel umfüllen, direkt 1x falten - 30min Teigruhe - 2.Mal falten - 30min Teigruhe - 3. Mal falten - 30min Teigruhe. 

Zu 9 Bröchen à etwa 140g abwiegen und je nach Wunsch formen. Die Oberfläche anfeuchten und in Mohn wälzen. In einem bemehlten Leinentuch die Brötchen mit dem Schluß nach oben zur Gare stellen. Die Brötchen abdecken 10-15min entspannen lassen und dann für ca. 5 Stunden im Kühlschrank parken.

Den Backofen auf 240° vorheizen, Brötchen wenden, einschneiden und mit Dampf einschießen - nach 10min den Dampf ablassen und die Brötchen insgesamt ca. 22-25min backen.

*Anmerkung m: ich habe den Teig während der Teigruhe schön ins Warme gestellt, so dass der Teig bereits leicht angesprungen ist, bevor die Brötchen geformt werden.



Alle World-Bread-Day-Brot-und-Brötchen-Rezepte auf einen Schlag:


http://salzkorn.blogspot.fr/2015/10/vielfaltige-landbrotchen-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/10/waldspaziergang-am-world-bread-day.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2016/10/was-bleibt-bauernbrot-mit-kartoffeln.html
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freigeistiges Sonntagsessen

Samstag, 14. Oktober 2017


Wie wir durch Iran reisten, kreuzte unseren Weg eine kleine, deutsche Reisegruppe, die zum wiederholten Male versuchte, den Zarathustrikern nachzuspüren - und gerade rund um Yazd gibt es dort tatsächlich noch einige Spuren zu entdecken. Ich kannte bis dato lediglich Nietzsches Buchtitel *Also sprach Zarathustra*, der durch diese Anregung umgehend auf meiner Leseliste landete.

Im Zuge wiederum dessen, bin ich über *Die 10 Gebote des Freigeistes* nach Nietzsche gestolpert. *Freigeist*, oh ha, das ist ein Wort, bei dem ich IMMER aufhorche, denn die Freiheit, die ich meine, die brauche ich zum Leben. Hier Nietzsches Vorstellung in 10 Punkten:


Du sollst Völker weder lieben noch hassen
Du sollst keine Politik betreiben
Du sollst nicht reich und kein Bettler sein
Du sollst den Berühmten und Einflussreichen aus dem Wege gehen
Du sollst  dein Weib aus einem anderen Volke als dem eigenen nehmen
Du sollst deine Kinder durch deine Freunde erziehen lassen
Du sollst dich keiner Zermonie der Kirche unterwerfen
Du sollst ein Vergehen nicht bereuen, sondern seinetwegen eine Guttat mehr tun
Du sollst, um die Wahrheit sagen zu können, das Exil vorziehen.
Du sollst die Welt gegen dich und dich gegen die Welt gewähren lassen.


Zwei seiner Punkte leuchteten mir nicht direkt ein. Ich suchte den Austausch mit dem Habib - und konnte dann erst nachvollziehen, was Nietzsche meint. Wie geht es euch? Findet ihr seine Thesen richtig?

So dazu serviere ich euch ein richtiges badisches Sonntagsessen: Spätzle mit Sauce. Dazu das Brombeer-Pflaumen-Chutney - ein Schmaus, ich habe mir die Finger nur so abgeschleckt! 

By the way paßt als Zubereitungshilfe ein Tipp eines Feriengastes (coucou Jens) für alle, die handgeschabte Spätzle mögen - nur nicht selbst schaben wollen: dafür wurde ein ähnliches Modell wie für den klassischen Spätzlehobel gebastelt, nur dass hier die Öffnungen unterschiedlich groß sind und die Spätzle einen *handgeschabten Charakter* erhalten.  Ich brauche sowas nicht, aber ich bin ja auch in Baden groß geworden...


Zutaten:

Spätzle
200g Mehl (m: D630)
3 Eier
ca. 40ml Wasser
1 EL Thymianblättchen, fein gehackt
Salz
(optional: 1 TL braune Butterpartikel)*

200g Champignons (oder Steinpilze)*
100g Pfifferlinge
4 getrocknete Tomaten
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette
1 handvoll Zuckererbsen
Butter

1 EL Butter
1 EL Semmelbrösel
1 TL Thymianblättchen
Salz, Pfeffer

optional dazu: dieses Chutney

Zubereitung:

Die Zutaten für die Spätzle zu einem klebrigen, zähen Teig vermengen und mit einem Holzlöffel so lange gegen den Schüsselrand schlagen, bis der Teig Blasen wirft.

Die Tomaten ca. 10min in kochendem Wasser einweichen. Die Tomaten abtropfen lassen und klein schneiden. Von den Zuckererbsen die Spitzen kappen, entfädeln und in Streifen schneiden. Kurz blanchieren - in kochendes Wasser werfen, mit kaltem abschrecken - und zur Seite stellen. Die Pilze putzen und je nach Größe und Sorte in Scheiben/ mundgerechte Stücke schneiden. Die Schalotte und den Knoblauch fein würfeln.

Die Pilze in der Butter zusammen mit den Schalotten und den Tomaten anbraten. Knoblauch zufügen und ebenfalls kurz mitrösten. Den Veggie-Fond anschütten und bei kleiner Flamme ca. 10min köcheln lassen - wer mag, bindet die Sauce mit einer kleinen Roux. Abschmecken mit Piment, Salz, Pfeffer und Balsamiko-Reduktion. 

Parallel dazu reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Spätzle mit Hilfe einer Späzlespresse/ Spätzlehobel ins Wasser drücken. Warten bis sie an die Wasseroberfläche steigen, abschöpfen und warm stellen.

Kurz vor dem Servieren die Zuckerschoten in der Sauce warm ziehen lassen und außerdem den Butter-Semmelbrösel-Schmelz zubereiten. Dafür die Semmelbrösel gemeinsam mit dem Thymian so lange rösten, bis sie beginnt zu schäumen - salzen und pfeffern nicht Vergessen.

Die Sauce in die Teller füllen, die Spätzle auf die Sauce setzen und mit dem Semmelbrösel-Schmelz toppen. Das Chutney als Begleitung dazu servieren.

*Anmerkung m: Ich verwendete die Pilze, wie ich sie gerade hatte - ihr könnt auch nur Pfifferlinge nehmen oder sie auch mit Steinpilzen kombinieren.

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Donnerstag, 12. Oktober 2017

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1 - Jeder Morgen zuhause beginnt mit dem Blick ins Tal - einfach jeder. Dafür erspare ich euch heute das obligatorische Porridge-Bild

2 - Früh, schon vor Sonnenaufgang (wobei der ja nun erst um 8 Uhr ist) wird der Brötchenteig angesetzt

3 - Wir sind auf dem Weg zur Post - Zwiebellook paßt zu den Temperaturen -

4 - und die Post liegt praktischerweise neben einem Café - zweites, französisches Frühstück bei durchgelockerten Kneipern, die gerade von drei Wochen Urlaub zurück gekommen sind

5 - Von ihnen stammt auch das Schild mit dem Warnhinweis: *Alle unbeaufsichtigten Kinder werden an den Zirkus verkauft* - ja, Südfrankreich ist ein hartes Pflaster!

6 - Il est beau, l'automne!

7 - auf dem Heimweg: Fotostop. Hier wohne ich: direkt über dem gelben Baum!

8 - Die ewig anhaltende Trockenheit macht nicht so richtig Herbststimmung, aber ich habe trotzdem Lust auf ein richtiges Herbstessen: Linsen mit Spätzle - in der Karotten-Variante. Njami!

9 - Bekannte, liebe Feriengäste haben sich kurzfristig angekündigt - ich fange an, ihnen *Himmelsnah* zu richten

10 - Ich erinnere mich nicht, dass wir je so lange süße Tomaten ernten konnten - draußen, nicht im Treibhaus. Gestern habe ich sie wieder durchgegossen und sie reifen nach wie vor formidable!

11 - dann werden die Brötchen in den Ofen geschoben - dazu in Kürze mehr...

12 - nun noch auf die Matte. Warum ich lange ein Aber gegen Yoga hatte und nun nicht mehr, auch dazu in Bälde mehr als eine Zeile...


Viele andere, die in 12 Bildern jeweils am Zwölften symbolisch einen ganzen Monat zusammenfassen wie immer bei Mme Kännchen!