Erntedank - Einmachen

Freitag, 7. Oktober 2016


Eigentlich hatte ich nur vor, euch lediglich nochmals auf das Mango-Chuntey hinzuweisen, das mich so überzeugt. Zum einen, weil sich im Regal eines derart nach hinten verschoben hatte, dass ich ein Glas von 2008 fand - und es sich als tippitoppi herausstellte. Zum anderen, weil ich nach dem Verzehr dieses Glases direkt wieder in die Nachproduktion gegangen bin - das brauche ich einfach griffbereit.

Dann hat Steph so hübsch ausführlich gezeigt, was sie dieses Jahr eingemacht hat (von ihr nehme ich mir das Ajvar mit - dank toller Paprika-Ernte). Ihre Dokumentation fand ich sehr spannend, denn für mich ist das Konservieren vielleicht die ambitionierteste aller Kategorien unter den Hobby-Köchen.

Für alle, die zudem einen Garten besitzen, könnte es man gar Herzensangelegenheit nennen und vielleicht sogar das Bewahren im Sinne von Erntedank.


Mit meiner wachsenden Erfahrung verändert sich mein Einmachen: ich wiederhole nur Rezepte, die sich bei uns nicht als Ladenhüter herausgestellen. Was bringt mir die vollste Speiß, wenn wir es anschließend nicht verzehren. Genau deshalb koche ich nur noch sehr wenig Marmelade. Wir schauen sie mehr an, als dass wir sie verbrauchen. Bitterorange, ein bißchen Aprikose, ein bißchen Erdbeere, ein bißchen Kirsche oder Schlecksel - aber wenn ich ehrlich bin, dann steht der Vorrat ausreichend voll mit Marmelade. Und mein Sirup-Fundus (wie mit Holunderblüten oder Rosenblätter) versüßt uns die kommende Jahre.

Stattdessen ziehen wir Kompott ohne Zucker weit aus vor. Dieses Jahr sterilisierte ich allerköstlichstes Kompott (ebenfalls ungesüßt) aus roten Weinberg-Pfirischen, Erdbeeren und Banane, bzw. gelben Weinberg-Pfirischen, Mango und Banane - jetzt schon ein Liebling und Gläser, die wie Elexier behandelt werden. An dem Ofen-Apfelmus führt natürlich jedes Jahr kein Weg vorbei.

Tomaten rühmen wir uns, nur die eigenen zu essen - deshalb bin ich bei ihnen besonders hinterher. Ich mache sie pur ein, mit Gewürzen, getrocknet und in Öl eingelegt, logo, als Ofentomaten oder auch etwas als abgetropften, weißen Tomatensaft.

Mit unserem Dörrgerät trockne ich sämtlichen Tee, vorneweg Verveine (unser all time favorite), Lindenblüten, Minze, Melisse und Kamille. Ebenfalls einiges an Kräutern wie Thymian, Oregano und Majoran. Außerdem trockne ich gerne unsere Feigen - vorallem seit ich sie so emsig für die Granola verbrauche. Und Pilze trockne ich so, wie wir sie finden...

Anstehen für dieses Jahr tut wieder das Harissa (meine Gläschen von 2014 sind nahezu leer), das Gewürzpulver sowie die Meerrettich-Crème. Die Balsamico-Reduktion geht mir NIE aus (allein 2x gabs diesen Sommer diese Pizza- ohne Speck ;), auch Cassis (wie Petra) produziere ich jährlich. Voilà, hier also einige Inspirationen...


http://salzkorn.blogspot.fr/2012/10/fur-eichhornchenliebhaber-ofen.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/10/feuer-alarm-oder-tiefenscharfe-harissa.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/10/der-zauberstab-des-abschmeckens.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2011/08/tomaten-limbo-oder-paradeiser-paradies.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/02/immer-wieder-anders-maronen-gnocchi-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/08/gerostete-ofentomaten-fur-den-winter.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2012/04/gemusebruhe-oder-gemusepaste-so-oder-so.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/12/ohmmmmm-kulinarischer-adventskalender.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/07/rosen-sirup.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2014/08/das-curry-chutney.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/09/purpurrotes-schlecksel.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/09/wenn-die-tage-kurzer-werden.html


16 Kommentare

  1. oh, da hast du deine Schätzchen aber wirkungsvoll in Szene gesetzt und hast jetzt Vorrat für einen langen Winter. Ich selbst muss auch mal wieder Gemüsepaste machen und habe bei dir noch Anregung für ihre Zusammensetzung gefunden.
    Liebe Grüße vom Buchfink Bärbel

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    1. Eine kleine Auswahl der Schätzchen, ja. Schließlich mache ich soviel Tomate ein, dass es bis zur nächsten Ernte reichen muß. Deutlich mehr als das gezeigte Regal. Und die Paste, bzw das Pulver, das habe ich mir für nächste Woche zur Nachproduktion vorgenommen! liebe Grüße zurück...

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  2. Und solche Sachen ausgerechnet jetzt, wo mein Backofen kaputt ist. Aber ich glaube, ich weiß jetzt, was ich mit den letzten Äpfeln mache, die noch am Baum hängen

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    1. Ach herje, kaputter Backofen! So ein bißchen wie amputiert, oder ;-)? Ich fühle mit dir! Reperatur in Sicht? Ja, das Ofenapfelmus ist was Feines - ein Rezept, für das ich meiner Nachbarin dankbar bin, die ihr Wissen und Können gerne geteilt hat. Ganz uneigennützig!

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    2. Ja, Reparatur in Sicht. War natürlich der bestmögliche Zeitpunkt, nämlich als die Flammkuchen fürs Richtfest unseres eigenen Hauses drin waren. Nach einer Stunde bei 250 Grad waren sie dann halbwegs fertig.
      Solche Nachbarn sind Gold wert. Oder "alte" Schulkameraden, dank derer man sich sogar an Auberginen traut (ich habe heute Aubergine mit Tomatensoße in der Pfanne überbacken, bzw. den Käse darauf schmelzen lassen.) Und die Äpfel sind jetzt normales Apfelmus (bis auf die drei ohne Wurmstich, die haben die Kinder verspeist)

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    3. Was ein timing! Ich meine, den guten Moment, in dem der Ofen den Geist aufgibt, den gibts nich, aber beim Richtfest... sehr untreu von diesem Gerät, also wirklich!

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    4. Das fand ich allerdings auch. Meine Mutter hat dann den Richtspruch verpasst, weil sie den Flammkuchen hütete

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  3. Gerade wenn du mal wieder dabei bist deinen Gartenernte zu konservieren, bin ich immer ganz besodners wehmütig, noch keinen Garten zu haben, um es dir gleichzutun. Beide Großeltern hatte ausladende Obst- und Gemüsegärten und über meine Eltern wurde nur die Tradition des Pilze Trocknens und Marmelade-Kochens weitergegeben... aber nur noch aus fremdem Ost, da kein Garten. Ich hoffe sehr, bald wieder beides verbinden zu können - vor allem für Kompott und Mus ohne Zucker, das im Laden ja leider gar nicht zu finden ist.
    Herzlich, Katja

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    1. Abgesehen davon, dass wir durch das Landleben ein bißchen authistische Züge entwickeln (aber das ist eine andere Geschichte ;) werde ich auch etwas fundamentaler, was *Bio* angeht. Ich vertraue am meisten dem Obst und Gemüse, das aus unserem Garten kommt... à la, ich vertraue nur dem Gutachten, dass ich selbst gefälscht habe. Und Industriezucker zu meiden, finde ich ebenfalls eine gute Idee. Aber ja, es macht Arbeit, und man muß es zu schätzen wissen - ökonomisch ist die Einmacherei nicht wirklich.

      Und Katja, von Herzen wünsche ich dir einen Garten. Ich bin mir gewiß, du ziehst nicht nur mit Lust und Freude deine Blumen hoch, sondern findest im Garten einen zusätzlichen Mehrwert - von der Tätigkeit bis hin zur Gedankenanregung... Eines Tages, gewiß...

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    2. Als ich hier eingezogen bin (erste Wohnung mit Garten) hab ich voller Elan ein Hochbeet angelegt, nur um dann festzustellen, das die Düngerkügelchen, die der Nachbar aufs Feld fährt auch bei uns im Garten landen. Das war dann das mit dem Biogemüse (mal ganz davon abgesehen, das die Ernte echt schlecht ausfällt, wenn sie mit Dünger für Getreide gedüngt wird)

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    3. Du liebe Zeit - aber hey, so geht *real life*, oder? Vermutlich kann man sich mit dem Nachbarbauern auch nicht auf irgendetwas einigen (keine Düngerkügelchen Richtung Haus, oder so...). Reagieren Blumen darauf besser ;)

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    4. Der neue Pächter macht das nicht so, und bei unserem eigenen Grundstück kommt eine Vogelhecke an den hinteren Rand. Morgen werden der Holunder und ein Flieder schon mal eingepflanzt. Dann kann das Abenteuer Haus und Garten starten.
      Allerdings bin ich im Moment mehr mit malen beschäftigt, und die Zeit fehlt an allen Ecken und Enden.

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  4. Ich beneide dich sehr um deine Möglichkeiten, wirklich.
    Irgendwann...

    LG,
    Christina

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    1. Vielleicht so mit dem ersten Kind... so irgendwann... ;)

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  5. ich koche überwiegend marmeladen und gelees und die werden auch alle! tomatensugo hab ich probiert, aber die, die hier angeboten werden, sind einfach mist und werden auch im ofen nur wässrig. da kauf ich lieber biozeugs aus dem glas, das schmeckt besser. deine balsamico reduktion ist bei mir steinhart geworden. hast du eine idee, wie man sie wieder aus dem glas herausbekommt ;-)?
    jetzt klick ich nochmal ein paar deiner links an.
    liebe grüße
    mano

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  6. Tee selber machen, sehr interessant!
    Wie machst du das?
    Einfach die Zutaten ins dörrgerät und dann kleinreiben?
    Geht das mit jedem Dörrgerät oder braucht man da ein spezielles`?
    Ich hab zum Beispiel dieses hier: http://www.vitality4life.de/biochef-arizona-dorrgerat-mit-8-einschuben/
    Geht das damit auch?
    lg

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