die eierlegende Wollmichsau unter den Grillkohlen

Donnerstag, 23. Juli 2015

 
Solche Geschichten, die gar zu schön tönen, wecken Skepsis. Zu recht. Ist diese dann aber nach Überprüfung der Details beseitigt, kann sich nur restlose Begeisterung einstellen. Ich bin gespannt, ob es euch ebenfalls derart dahinrafft. Also: wir reden von einem absoluten Qualitätsprodukt aus Abfall hergestellt, fair gehandelt, dabei umweltschonend und nachhaltig. Oder? Wo ist der Haken? Das klingt doch direkt nach einem Nepperschlepper?! Marktschreier! Doch die Sache ist seriös.

Genauer erklärt geht es um Grillkohle aus Kokosnuss-Schalen, die auf den Philippinen hergestellt wird. Auf den Philippinen fallen große Mengen an Kokosnuss-Schalen an als Abfallprodukt bei der Herstellung von Kokosnussprodukten. Was den wenigsten bewußt ist: die handelsübliche Grillkohle wird gerne aus dubiosen Quellen bezogen (in D besteht keine Deklarationspflicht), wofür nicht nur Regenwald gerodet, sondern auch Kinder zur Arbeit herangezogen werden (beispielsweise in Argentinien oder Paraguay). 

Das Projekt, das von der Evangelischen Jugend von Westfalen und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) initiiert wurde, legt dabei wert auf faire Bezahlung - besonders in einem Land wie die Philippinen, das von Armut und Naturkatastrophen gebeutelt ist. Gleichzeitig wird Klima und Nachhaltigkeit mit eingebunden mit dem Ziel ein klimaneutrales Produkt auf den Weg zu bringen, das kein CO2 produziert - unter Berücksichtigung von Herstellung, Gebrauch der Grillkohle, Transport und Verpackung. 

Kommen wir zu der Grillkohle als solches: sie zeichnet sich durch eine saubere und konstante Glut aus sowie eine lange, effiziente Brenndauer bei weniger Rauchentwicklung. Hat man die Kohle nicht komplett verbraucht, kann man sie durch Sand löschen und dann wieder verwenden. Die Asche kann - im Gegensatz zu ihren Verwandten (hoher Eisen -und Schwefelgehalt) - als Pflanzendünger verwendet werden.

Obendrein macht die Idee der Verwertung von Kokosnuss-Schalen Schule, was von den Philippinen an andere Entwicklungsländer kostenfrei weitergegeben wird ohne sich daran bereichern zu wollen - etwas, das mir in Zeiten eines immer härter werdenden Kapitalismus besonders gut gefällt.

Was die Evangelische Jugend von Westfalen und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend damit an Umsatz macht, kommt wieder allgemeinnützigen Jugendprojekten zu gute, die nicht nur auf Mitglieder der jeweiligen Kirche bezogen sind. Achja: und beim Preis muß man fast von Schnäppchen reden.

Wenn das nicht kugelrund zu nennen ist, dann weiß ich auch nicht. Bestellbar HIER

Mit herzlichem Dank an Jan Peter, der mich während seines Urlaubs bei uns für faires Grillen entflammen konnte (Jan Peter ist Referent beim BDKJ). 

Ach, es müßten mehr solcher Projekte zum Leben erweckt werden, viel mehr...
(und nee, ich bin in keinster Weise an der Kohle gewinnbeteiligt... nur so für Turboskeptiker...)

6 Kommentare

  1. Da bin ich aber froh, dass wir mit Gas grillen! Ich habe erst vor kurzem von der "Grillkohle"-Misere erfahren. Es gibt echt nichts, das es nicht gibt!! Aber dieses Produkt merke mich mir. Für Kohle-Griller-Freunde!

    AntwortenLöschen
  2. DAS ist echt ein guter Tip, hab mir die Seite verlinkt.
    Danke dafür!
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  3. Hätte ich das nur vorher (= vor der Grillsaison) gewusst. Bis wir unser Beutelchen leergegrillt haben, dauert das. Aber Du erinnerst nächstes Jahr sicher gerne dran, ge' ;)?

    AntwortenLöschen
  4. Ein toller Tipp! Dann werde ich mal den Mann davon abhalten, schnell noch anderswo Grillkohle zu besorgen.

    AntwortenLöschen
  5. Das war mir gar nicht bekannt. Guter Tipp, vielen Dank dafür.
    Herzliche Grüße sendet dir
    Marion

    AntwortenLöschen
  6. Bisher haben wir Kohle aus dem Bioladen genommen, die ist aus deutschem Holz, aber die Kokosfasern dafür zu nehmen, das ist genial. Muss ich dem Großen zeigen und bestellen.
    Liebe Grüße
    Ulrike

    AntwortenLöschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.