Unterwegs bei den Mayas VII: Essen

Mittwoch, 26. Februar 2014

Das weltbeste *Streetfood* ist und bleibt für mich das thailändische. Der Habib fügt noch Indonesien dazu.

Wie in allen Ländern, in denen es die Temperaturen zulassen, wird auch in Guatemala viel auf der Straße gegessen. Nichts rein gar Nichts geht über getrocknete Bohnen, bzw. über das Grundnahrungsmittel daraus tortilla. Zumeist aus Bohnenmehl, weißes wie schwarzes, werden sie ebenfalls mit Maismehl anbeboten. In fast meditativem Rhythmus mit sanft klatschenden Geräuschen verarbeiten Mädchen wie Frauen jeden Morgen bis in den Mittag ganze Berge von Tortillateig zu den kleinen, runden Fladen.

Erbittet sich ein Bettler vom Teller eine kleine Gabe, dann bekommt er einen Klaks Avocado oder Bohnenbrei (frijoles) und etwas Salz dazu - ansonsten wären sie gar zu fad. 

Klassisches desayuno chapin (guatemalesisches Frühstück) besteht aus Ei, Bohnenbrei, gebackener Kochbanane, etwas Tomatensalsa und natürlich Tortilla. Viele kleine Snacks, oft nur für 10-20 Cent dienen als kleiner Imbiss zwischendurch, wie tortilla mixta, Fertigtacos, die mit allerlei kleingeschnittenem, angemachten Gemüse behäuft werden. Auch tamales, chuchitos oder enchiladas, unterschiedlich große und gefüllte *Klöße* aus Maismehl, die in Mais- oder Banenenblätter gewickelt gegart sind, gibt es für kleines Geld. Viel, viel pollo, viel, viel Frittiererei oder trockenes, zähes, feingeschnittenes Rindfleisch bieten die Straßenrestos ebenfalls an.

Knabbereien wie frische Nüsse oder buntgemischte Obstwürfel wurden von und gut angenommen. An ceviche, rohe Meeresfrüchtestückchen in einer Salsa habe ich mich allerdings nie rangetraut - so schon gehört ein verstimmter Magen zum Alltag eines Travellers...

Viel Freude machen natürlich kleine Schokoladen- oder Kaffeemanufakturen, die ihren Absatz in touristischen Orten finden. Über Brot- und Backwaren reden wir lieber nicht - da würde ich wohl zu schnipisch werden müssen. Mit größter Vorfreude laure ich auf ein *richtiges* Stück Brot mit Butter :)

Wie sehr die Ernährungsindustrie hier mitmischt wäre zu umständlich aufzuzählen. Aber das Saatgut wird gestellt, selbst auf den kleinen Feldern wird gespritzt, Cola und Chips kosten Pfennige und ein Stück frittiertes Huhn ist billiger als das meiste frische Obst und Gemüse auf dem Markt...

Viele Reisende streifen die einheimische Küche eh nur als kleines, kulinarisches Abenteuer. Längst haben die Aussteiger das weltweite touristische Geldverdienen mit Backpackern an sich gerissen. Sie wissen, was der weiße Westler will, ob Continental Breackfast, Burger oder Müsli. Um den Atitlán-See gabs von israelischer bis zur chinesicher Küche alles - und der Bioladen hier führt Mandelmilch, Tofu, Pumpernickel.... Allein, wie sehr diese Tatsache das Reisen in den letzten 50 Jahren verändert hat, wäre mehr als ein Post wert.

6 Kommentare

  1. Ich liebe Deine Bilder - immer wieder….

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  2. Deine farbenfrohen Bilder sind auf jeden Fall ein Augenschmaus und diese frisch gefüllte Tortilla, die würde mir jetzt auch schmecken.
    Traurig, dass Monsanto & Co auch diese Länder schon so dermaßen im Griff haben. Bisher dachte ich, dort ist die Welt noch ein stückchenweit "natürlich"... falsch gedacht. Womöglich haben sie ja in Regionen mit niedrigerem Bildungsniveau noch leichteres Spiel an in Europa.
    Deine Ansichten zum veränderten Reisen würden mich interessieren. Spannendes Thema.

    Herzlich, Katja

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  3. Ich finde deine Urlaubsbilder immer wunderschön,lustig ist das ich gerade gestern Kaffee über Pro Gua vom Atitlan-See bestellt habe. Bin gespannt wie er uns schmeckt.

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  4. sogar das essen die reinste farbenpracht.
    und interessant, genau darüber habe ich kürzlich nachgedacht, ob eigentlich sowieso gerade dort, wo geld nicht so durch und durch daheim ist wie in unseren breiten, alles gespritzt ist ...

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  5. Deine Bilder sind gefährlich, sie können das Reisefieber wieder zum Ausbruch bringen!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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